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Gemeinde Sonderhofen

Die Geschichte von Sächsenheim

Die Entstehung von Sächsenheim lässt sich laut zeitgenössischen Quellen, bis auf Karl den Großen und die Umsiedlung von tausenden Sachsen zurückführen. Die Sachsen sind Königsleute in den Reichen Karls des Großen geworden, berichtet ein Geschichtsforscher und kommt dabei auf die Sachsensiedlungen in Mainfranken zu sprechen und betont für unsere engere Heimat die Ansässigmachung im Bereich der Königsgüter. Nun liegt sowohl „Königshofen (Gaukönigshofen), ein ehemaliger Königshof, als auch der andere ehemalige Königshof „Sonderhofen“ in der Nähe. In deren Bereich hatte nun Karl der Große mit besonderer Vorliebe die Sachsen versetzt. Die kirchlich religiöse Betreuung wurde durch das Bestehen der Eigenkirchen auf Königshofen erleichtert. Der bekannte Würzburger Chronist Fries schreibt: „König Karl führt 10.000 Sachsen mit Weib und Kind aus ihrem Vaterlande, verteilt solche in Franken, um sich am Main und anderen Orten niederzulassen und empfehlt sie dem Bischof Berowelf zu Würzburg zum ferneren Unterrichte in der christlichen Religion“. Damit dürfte es erwiesen sein, dass es sich bei Sächsenheim tatsächlich um eine Sachsensiedlung handelt.

Vom 8. Jahrhundert bis zur selbständigen Pfarrei im Jahre 1867

Die Geschichte der Gemeinde Sächsenheim ist eng mit der Geschichte der Pfarrei Sonderhofen und der eigenen Pfarrei verbunden. Der Anfang der Mutterpfarrei Sonderhofen geht zurück bis auf St. Bonifatius, der im Jahre 741 das Bistum Würzburg gründete. Als „Königshof“ dürfte Sonderhofen schon frühzeitig eine Eigenkirche besessen haben, zu welcher Sächsenheim als Filiale gehörte. Schon unter dem ersten Bischof Burkardus dürfte Sonderhofen eine selbständige Pfarrei gewesen sein. Am 13. September 1417 trennte Bischof Johann II. von Brunn zu Würzburg auf Bitten Rapots von Gebsattel und der Einwohner von Sächsenheim die Filialkirche St. Peter und Paul in Sächsenheim von der Mutterkirche in Sonderhofen. Der Abt zu St. Burkard herhielt das Präsentationsrecht, muss aber die Pfarrei mit einem Weltpriester besetzen. Von 1417 bis etwa 1579 hatte Sächsenheim eigene Pfarrer. Vom Jahre 1587 bis 1698 wurde Sächsenheim teils von eigenen Pfarrern, teils von Stalldorf aus, meist aber vom Pfarrer aus Euerhausen betreut. Über den Bau der ersten Kirche in Sächsenheim ist nichts bekannt. Als im September 1417 Sächsenheim von der Mutterkirche Sonderhofen abgetrennt wurde, bestand eine Kirche zum hl. Betrus. Am 30. Oktober 1580 berichtete die Pfarrgemeinde über die Baufälligkeit der Kirche, des Pfarrhauses und des Kirchturmes. Im April 1698 wurde Sächsenheim unter Pfarrer Johann Georg Klug zu Sonderhofen als Filialpfarrei wieder mit Sonderhofen vereinigt und durch einen Kaplan von Sonderhofen aus betreut. Sächsenheim zählte damals 26 Haushalten und rund 125 Einwohnern. Im Juni 1741 wurde ein Kirchenneubau für nötig befunden und unter Bischof Friedrich Karl von Schönborn der Grundstein gelegt. Viele Wohltäter halfen dabei, sodass der Bau im Jahre 1743 vollendet werden konnte. Am 25. August 1743 wurde das Gotteshaus durch Weihbischof Johann Bernhard Mayer konsekriert. 1867 wurde Sächsenheim wieder als neue Pfarrei Königlichen Patronates anerkannt und vom Bischöfichen Ordinariat bestätigt. Sächsenheim war seitdem wieder eine selbständige Pfarrei.

Die starke Gemeinschaft "Sächsenheim" im 20. Jahrhundert bis heute

In den kommenden Jahrhunderten hatte Sächsenheim alle Höhen und Tiefen durchlebt.  Durch Gottvertrauen und die Tatkraft seiner Bürger hat sich Sächsenheim immer wieder als eine Gemeinschaft gefunden und präsentiert. Das stellt die Gemeinde auch nach dem totalen Zusammenbruch des Reiches im Jahre 1945 unter Beweis. Unter den früheren Bürgermeistern Markus Haaf und Kaspar Dürr wurden beispielhafte Aufbauleistungen vollbracht und die Einrichtungen geschaffen, die eine fortschrittliche Gemeinde benötigt. Bürgermeister August Bach setzt diese Aufbauleistungen fort. Im Zuge der Gebietsreform wurde Sächsenheim 1978 nach Sonderhofen eingemeindet. In den Jahren von 1980 – 1982 wurde eine vollständige Renovierung der Pfarrkirche St. Peter und Paul durchgeführt, bei der wunderschöne Gemälde freigelegt und unter großen Opfern der gesamten Gemeinschaft erneuert wurde. Durch die Anordnung eines Flurbereinigungsverfahrens wurde die Gemarkung Sächsenheim in den Jahren von 1974 – 1984 neu eingeteilt. Mit dem Errichten der Feuerlöschzisterne ging im Jahr 1984 die Ära des Sächsnheimer „Schwimmbades“ zu Ende. Außerdem schloss das letzte Sächsenheimer Gasthaus zum goldenen Kreuz von Fam. Öchsner (Eckhaus an der Hauptstraße). Das CCS Sächsenheim wurde 1985 im damals leerstehenden Schulhaus durch die Dorfugend gegründet. Die Tatsache, dass das Haus in einem nicht sonderlich guten Zustand war und die Jugend noch nicht ihre Hörner abgestoßen hatte, führte dazu, dass mitten im Ort zuweilen große und laute "Feten" bis tief in die Nacht abgehalten wurden. So wurde dem CCS keine großen Überlebenschancen eingeräumt. Allerdings kam es anders: Das Haus wurde innen und außen renoviert, die Stammgäste wurden älter, das Laufpublikum ruhiger und so gibt es das CCS nach fast 35 Jahren Bestehens heute noch! Die Milchsammelstelle, bei der sich zuletzt ca. 12 Landwirte, in den 70er Jahren bis zu 30 Landwirte zwei mal täglich trafen, schließt 1989. Erst 1995 wurde das „Fest in den Mai“ eingeführt: Ein Fest mit Gegrilltem zum Tanz in den Mai nachdem der Maibaum aufgestellt wurde. 1997 wurde das Friedhofskreuz saniert. 1998 wurde durch die Unterstützung der Feuerwehr das Gemeindehauses im 1. Stock umgebaut. Im Jahre 1999 wurde ein neues Siedlungsgebiet ("Im Erlenbruch") erschlossen. Da in den Jahren zuvor keine Bauplätze zur Verfügung standen, zogen leider einige Bauwillige weg. Der Einbau der Strahlheizungen unter den Kirchenbänken wurde im Jahr 2001 vollzogen. Im Jahr 2003 wurden das Stromnetz und die Straßenbeleuchtung komplett erneuert. Im gleichen Jahr verkaufte Robert Dürr seine letzte Kuh. Ab dem Jahr 2008 wurden die Wirtschaftswege vom Wegebauverein Sächsenheim und der Gemeinde saniert. In den Jahren 2009-2010 wurde der der Kirchturm erneuert. Im Januar 2012 verließen die letzten Bullen den Stall von Norbert Düchs. Ab dem Jahr 2013, als Georg Deppisch die letzten Schweine veräußerte, führt Sächsenheim keine Nutztiere mehr!

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